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Montag, 10. Februar 2014

Kulturlogie

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So ein Studentenstatus ist doch auch etwas Feines.

Mann oder Frau kommt in den Genuss von Kultur und Anderem zu erschwinglichen Preisen - oder ganz und gar kostenlos.

So wie heute.

In das 6. Sinfoniekonzert der Neuen Philharmonie Westfalen unter der Leitung dieses jungen Dirigenten:

http://www.brandonkeithbrown.com/web/bio.aspx

Danken kann der Student der Kulturloge, einer Einrichtung, die an Kulturinteressierte mit geringem finanziellen Budget Freikarten vergibt.

Gute Sache!

http://www.kulturloge-ruhr.de/

Sonntag, 2. Februar 2014

Der erste Mensch oder Die Hausaufgabe

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Der erste Mensch
von Albert Camus

Einige Gedanken dazu
Welche Erwartungen hätte der Titel dieses Buches geweckt, wäre es mir verborgen geblieben, dass die Hauptfigur in diesem Werk eine gewollt autobiographische Ähnlichkeit zum Autor aufweist?
Welche Verknüpfungen zu den zeitlich vorangestellten Büchern hätte ich gesehen?

Der Versuch einer Annäherung im fast Unbefangenen

Sicher wäre gewesen:
Camus' erster Mensch ist weder der christlich tradierte Adam noch der erste Homo Sapiens. Die Aufdeckung und Benennung des Absurden, Camus' eingehende Beschäftigung mit dem Sinn von Menschsein angesichts von allumfassendem, scheinbarem und tatsächlichem Un-Sinn, verweist auf einen Bezugsrahmen, der über die kanonischen Möglichkeiten der Kreationisten und jenen der Evolutionsbiologen hinausgeht. Die Destillation des Absurden aus der denkenden Beobachtung und Untersuchung, aus der Hinzuziehung philosphischer Modelle und ihrer Synthese, bietet nur wenig Raum für Spekulationen bezüglich des Titels, wenn man davon ausgeht, das Camus sich kohärent im eigenen Werk verhält. Einen „unschuldigen“, „unbefangenen“, „freien“ ersten Menschen zu erschaffen, wäre keine nachhaltige Konzeption für ein Buch nach dem „Mythos des Sisyphos“ und nach „Der Fremde“ gewesen. Die Welt ist kaputt. Und das schon immer.
„Der erste Mensch“ als Zukunftsfigur Camus' wäre jedoch denkbar gewesen – der erste, post-absurde Mensch, der mit dem Wissen um die Entzweiung seines Wesens dessen Einheitlichkeit anstrebt. Ein Prototyp in der Überwindung des Absurden. Eine philosphisch – literarische Anleitung für den praktischen Umgang mit dem Absurden in der Gegenwart. Camus schreibt in „Der Mythos des Sisyphos“, das Absurde stürbe nur, wenn man sich von ihm abwende.

„Der erste Mensch“ jemand, der genau dies tut.
Der sich im Wissen um die Bedingtheiten seiner Existenz befindet.
Und sich visionär gegen das Absurde wendet.

Ist es vielleicht nicht sogar ein wenig so?

Der Blick in das Buch „Der erste Mensch“ zeigt zunächst aber einen Suchenden.
Ein junger Mann, der aus der sich ihm als absurd und wie nicht zu ihm gehörenden Situation in das Stadium des Berührtwerdens katapultiert wird. Der in Vertrautheit mit sich selbst zu sein scheint, in seinem Leben angekommen und sich darin zuhause wähnt, ent-täuscht diesen Zustand am Grab seines unbekannten Vaters.
Das Zurückdenken in Kindertage enthüllt eine geschichts- und wortlose Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft seiner Familienangehörigen auf der „namenlosen Insel“ Algerien, ein zu erwartendes, zu ertragendes Schicksal und erhält plötzlich mit Hilfe der Vaterersatzfigur des Lehrers die Möglichkeit einer benennbaren und lebenswerten Zukunft.
Er wird, er darf der „erste Mensch“ in seiner Familie sein.
Das, was aufgrund von Unkenntnis und ererbter Armut, von Umständen und Unbill seinem Vater und seiner Mutter verwehrt wurde, wird ihm geschenkt: das er-fass- und be-greif- und be – nennbare Leben.
Seine Neigung zu Büchern und Bildung als Rettungsring vor dem gesichtslosen seelischen Tod, der ungezählte Menschen in der Vergangenheit ereilte, der sogar seinen Vater zu einem ihm Unbekannten werden ließ. Der stille Tod, der ihm zum desillusionierenden Zeichen und warnenden Menetekel wurde.

Mensch gleich Homo Valens, auf der Basis des Homo Sapiens ist dies Aufgabe und Geschenk zugleich.

Insofern birgt „Der erste Mensch“ eine unvollendete, retrospektive Zukunftsvision Albert Camus', deren Motiv der erste Mensch ist, der im Angesicht des Absurden, des Fremden, das zugleich ein Spiegel und warnendes Bild seiner selbst darstellt, nach dem Leben greift.

Freitag, 3. Januar 2014

Die Wege des Herrn sind unergründlich

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oder „Ein halber Christ ist ein ganzer Betrüger.“ (aus Bileam, Band 5 der Wilhelm Busch Bibliothek, S. 82)

Das Thema "Kirche" ist plötzlich präsent wie lange nicht mehr.
Nicht nur, dass ich mich damit im Wortsinn auseinander - setze, nein - auch drumherum wird es plötzlich zum Dauergesprächsstoff, wenn vielleicht auch aus anderen Beweggründen.

Meine Fragen bewegten mich auf den Weg zur Amtskirche.

Und?

Die Korrespondenz mit dem Bischof war mager.
Das weihnachtliche Gespräch mit dem evangelischen Pfarrer ernüchternd.
Und meine Seele unentschlossen ob des weiteren Vorgehens.

Nun habe ich mich dazu entschieden, zu bleiben.

In der katholischen Kirche, aber fern ihren Veranstaltungen.

Auf einer Silvesterparty lernte ich einen Freiberufler kennen, der soeben aus der katholischen Kirche ausgetreten war. Er regte sich über die dafür zu entrichtende Gebühr auf und meinte, er sei vor allem aus finanziellen Gründen ausgetreten. Wir kamen nicht weiter ins Gespräch.

Heute nun hat mir das Leben einen neuen Schüler beschert, der, schon von Berufs wegen, ganz nah an der Kirche ist:

Er ist praktizierender russisch - orthodoxer Priester.

Und er möchte in Zukunft seine Predigten auch auf Deutsch halten.

Wir werden also demnächst Predigten im Unterricht schreiben.

Jetzt kommt die Kirche also jede Woche zu mir.

Unglaublich geradezu.

Der Priester zeigte mir auch ein Buch, das ich schon kannte, da es vor Jahren irgendwie in meinen Haushalt gelangt war.

Es war eines der Bücher eines offensichtlich recht berühmten Pfarrers, der in Bielefeld und Essen gelebt und gewirkt hat:

http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Busch_%28Pfarrer%29

Die Ideen darin seien sehr inspirierend und er würde sich gerne darauf berufen, sagte der russische Priester.

Inspirierend für mich ist es jetzt schon.

Gesprächsstoff haben wir ja genug.

Kirche....the never ending story.

Sonntag, 22. Dezember 2013

Dear Uncle Scrooge

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Nein, Michail Gorbatschow ist nicht Scrooge McDuck oder Dagobert Duck.

Mir fiel dieses Foto in einem ganz anderen Zusammenhang heute in die Hände:
Michail Chodorkovskij trat heute vor eine neugierige Presse und die Welt und so ich ließ die 90er Jahre, meine 90er Jahre in Russland, Revue passieren.

Chodorkovskijs Reichtum ist der Reichtum, den man sich, wenn man clever war, in der Endzeit der Sowjetunion und den ersten postsowjetischen Jahren in Russland erarbeiten konnte.
Seine Cleverness war nicht immer fair.
Und Geld nur einmal da.
Wenn der eine es hat, hat der andere es nicht.
Und Wertschöpfung im "Kommunismus" und "Postkommunismus" hieß für viele damals:
wir vergreifen uns an dem, was uns der Staat und die Gesellschaft und die Ressourcen zu bieten haben - zu unserem ganz privaten und persönlichen Wohlergehen.

Die Gesellschaft der (Ex-)UdSSR war und ist keine gemeinwohlorientierte Zivilgesellschaft, sondern definiert sich ungeschriebenerweise über die zwei Begriffe "svoi" und "tchushie".
"Svoi", das ist man selbst und die engsten Freunde und Familienangehörigen, für die man alles tut.
"Tchushie" der Rest der Gesellschaft drumherum, mit denen man umgehen kann, wie man will.

Eine Zivilgesellschaft mehr auf dieser Erde käme allen zu Gute, daher schrieb ich heute eine kurze Notiz.

Sehr geehrter Herr Chodorkovskij,

ich gratuliere Ihnen zu Ihrer Freilassung.

In Deutschland ist nun bald Weihnachten, Zeit der Besinnung und der Geschenke.

Sie sind in Ihrem Leben reich beschenkt worden, ganz sicher vor allem mit einer besonderen Lern- und Leistungsfähigkeit, aus einer Situation das Maximum herauszuholen.

Unter anderem Russland mit seinen Ressourcen jedweder Art hat Ihnen aber auch die Voraussetzungen dafür geliefert, dass Sie Finanzwerte in einer Höhe ansammeln konnten, die das menschliche Vorstellungsmaß übersteigen, stellt man ihnen keine konkrete Kaufkraft gegenüber.

Geld an sich hat jedoch keinen Wert, nur den, den wir ihm beimessen. Und ein Mann wie Dagobert Duck ist sicher der reichste Mann der gezeichneten Welt, aber wie steht es um sein Ansehen? Und: Russland ist das Land der Märchen - welche Rolle in einem russischen Märchen würden Sie sich geben?

In Russland gibt es die Vorstellung von свои и чужие.

Vielleicht wäre es an der Zeit, da Sie sich ja gesellschaftlich engagieren möchten, der russischen Gesellschaftsordnung den Gemeinsinn ein wenig schmackhafter zu machen?

Cвои и чужие ist einfach nicht mehr zeitgemäß.
Führen Sie Russland in die zivilgesellschaftliche Moderne.
Und schaffen Sie einen Wert, der den Ihres Geldes übersteigt und der mit Ihrem Namen noch über Ihr physisches Ableben hinaus in Verbindung stehen wird:

Werden Sie Stiftungsgründer!

Sie könnten sich zum Beispiel an diesem Herrn orientieren, - Rockefeller:

Рокфеллер - "Благодаря ему в 1892 году был основан Чикагский университет, в 1901 году — Медицинский институт имени Рокфеллера (позднее Университет имени Рокфеллера), годом позже — Всеобщий образовательный совет и в 1913 году — Фонд Рокфеллера."

Wenn der Name Ходорковский in Zukunft nicht mehr nur für Geld, Menatep und Lagerhaft steht, sondern für Projekte, die für Humanität und ein lebenswertes Miteinander im 21. Jahrhundert ins Leben gerufen wurden, dann können Sie sicher sein, einen bleibenden Wert geschaffen zu haben.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine besinnliche Zeit!..."

Dienstag, 17. Dezember 2013

ganz und gar benehaptisch

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Das monumental und per persönlicher Post vom Bischof angekündigte Magazin des Bistums ist heute eingetroffen.

Einige Gedanken dazu:

Nachdem ich mir schon über das Internet einen Überblick über die Artikel und Aufmachung verschaffte, den ein oder anderen Beitrag bereits näher in Augenschein nahm, konnte ich es vorhin auch mit den Händen begreifen.

Mein erster, spontaner Eindruck:

Erinnert an Printprodukte lokaler Energieversorger, in Seitenstärke, Papier und Layout.

Kommt schick und modern daher und ist augenfreundlich gesetzt.

Soweit zum Äußeren.

Was den Inhalt betrifft, kann ich den Machern nur einmal einen gründlichen Blick ins fiftyfifty Magazin empfehlen...wenn sie denn an Artikeln und Berichten interessiert sind, die mehr als nur unterhalten und nicht Minuten später bereits wieder aus Kopf und Herzen verschwunden sind.

http://www.fiftyfifty-galerie.de/magazin/

auch: http://bloggenau.blogger.de/stories/2314967/


Woran es meiner Meinung nach dem BENE insbesondere fehlt:

Wenn schon der Bischof auf die Dinge hinweist, die noch nicht BENE seien, dann hätte ich mir von einer Bistumszeitung, die per definitionem einen lokalen Rahmen abbilden soll, wesentlich mehr Beiträge gewünscht, die auf Bistumsebene von den guten Dingen, die dort geschehen, erzählen.

Berichte in der Art wie der über die Caritas - Sammlerin, die eine Identifikationsmöglichkeit für den katholisch verorteten und darüberhinaus interessierten Leser darstellen:

Was passiert in meiner Gemeinde und was davon ist vielleicht besonders und erwähnenswertr?

Stattdessen gibt es eine Vielzahl von Artikeln, die in jeder xbeliebigen Zeitschrift zu finden sind und die, wie dem Bildnachweis entnehmbar, von jeder Menge Stockfotos aus dem großen Pool der Allerweltsbilder begleitet werden.

Gibt es keine Motive in Essen oder Gelsenkirchen, die ein Foto nebst Bericht wert wären?

Und wer erklärt mir, was der Hinweis auf das Skifverhalten mit dem Bistum zu tun hat?

Ist das und noch so manches andere im Heft eine schlecht kaschierte Flucht vor den Themen, die zum Beispiel in Gelsenkirchen zum massenweisen Kirchenaustritt geführt haben?

Offensichtlich fehlten diesen aus der katholischen Kirche ausgetretenen Menschen gute Gründe, dieser Kirche weiter treu zu bleiben.

Warum wird darauf, meinetwegen auch zunächst erst einmal positiv justiert, nicht eingegangen, indem zum Beispiel auf das Positive in der katholischen Kirche im Allgemeinen und im Bistum Essen insbesondere, in anschaulichen Beiträgen hingewiesen wird?

Was findet ein Katholik, der ernsthaft einen Austritt erwägt, Nährendes aus dem Leben seines Bistums für seinen Verbleib in dieser Glaubensgemeinschaft?

Wo finden sich die Themen, die Menschen bewegen, die ihrer Kirche nicht mehr nur aus Tradition treu sein wollen, sondern sich mit ihr und ihrem Weg identifizieren und diesen aktiv begleiten wollen?

Artikel über Menschen, die aus nachvollziehbaren Gründen der Kirche in kritischer Haltung gegenüberstehen, dieser aber trotzdem Steuer und mehr entgegenbringen und Antworten und Entwicklungen ab- und erwarten?

Von einer Bistumszeitschrift möchte ich auch deutlich mehr über Neues informiert werden. Welche Kirche muss oder wird geschlossen werden, welche Nutzungsmöglichkeiten wurden oder werden erwogen? Und bräuchte es noch Engagement, das nicht nur der kirchlichen Seite des sozialen Lebens, sondern dem ganzen nachbarschaftlichen Umfeld Nutzen bringen könnte?

Die Idee einer Zeitschrift ist an sich gut, aus Kinder- und Jugendtagen kenne ich die Bistumsschrift "Der Dom" des Erzbistums Paderborn, die ich mit einem etwas anderen Anspruch an Auswahl und Aufarbeitung der Beiträge in Erinnerung habe, auch wenn hier natürlich eine selbstkritische Auseinandersetzung der Kirche ihre Grenzen hatte.

http://www.derdom.de/

Mit BENE besteht nun die Chance, relevante und brisante Themen zumindest zu thematisieren. Sinnvollen Projekten und engagierten Menschen eine Stimme zu geben. Gut recherchierte Reportagen zu verfassen, die Lust auf mehr machen und vor allem eines bewirken könnten: wieder den Bezug des abhandenkommenden Katholiken zu seiner Kirche erstellen, ihn einbinden in das Geschehen, das sich hinter dem Weihrauchnebel abspielt.

Wenn BENE mehr als nur ein nettes Blättchen sein und werden möchte, wenn Bischof Overbeck nicht nur kritikresistent, sondern auch seinen "Schäfchen" ein guter Hirte sein möchte, muss BENE sich noch wesentlich mehr profilieren und Inhalte bereitstellen, die es von einer Wochenendbeilage einer Zeitung deutlich abheben.

Und BENE sollte sich den Gemeinden und allen Bewohnern im Bistum hin öffnen.

Unabhängig von Religionszugehörigkeit und Kirchensteuerzahlung.

Denn was zählt, ist der Mensch.

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